Erste eigene Wohnung - was beachten?
Checkliste, Kosten, Tipps
Das Beziehen der ersten eigenen Wohnung ist ein bedeutender Meilenstein im Leben. Es ist der Beginn eines neuen Kapitels, in dem man Selbstständigkeit, Verantwortung und Freiheit erlebt. Der Moment, in dem man den Schlüssel in der Hand hält, ist unbeschreiblich. Es ist der Ort, an dem neue Erinnerungen entstehen, und er gibt einem das Gefühl, wirklich erwachsen zu sein.
Inhaltsübersicht
Einmalige Kosten und monatliche Kosten
Die Ersteinrichtung und Gebrauchsgegenstände
Häufige Fehler vermeiden, um Geld zu sparen
Beidseitige Rechte und Pflichten regeln das Miteinander
Wohnungssuche, Bewerbung, Dokumenten und Mietvertrag
Suchstrategien um eine Wohnung zu finden
1. Finanzen
Deine erste eigene Wohnung zu beziehen, ist ein aufregender Schritt in die Unabhängigkeit, aber es lauern auch finanzielle Herausforderungen. Neben der Miete kommen oft unerwartete Kosten wie Nebenkosten, Kaution und Einrichtungsgegenstände hinzu. Vorsicht ist geboten, damit der Pleitegeier nicht unverhofft an deine Tür klopft. Es ist klug, ein Budget zu planen und Rücklagen zu bilden, um dich vor unvorhergesehenen Ausgaben zu schützen und deine finanzielle Stabilität in deinem neuen Zuhause zu sichern.
1.1 Einmalige Kosten zur Selbsständigkeit
Umzugskosten
Vergiss nicht mögliche zusätzliche Kosten für den Möbeltransport und etwaige Renovierungskosten
Ersteinrichtung
Plane im Voraus und berücksichtige alle anfallenden Kosten wie Umzugs- und Renovierungskosten, Mietkaution und Einrichtung.
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1.2 Regelmäßige Kosten - Dein Budget
Was darf die Wohnung kosten?
Kannst du dir die Wohnung wirklich leisten, ohne dich finanziell zu übernehmen?
Budget für Lebenshaltungskosten
Es entstehen nicht nur die Kosten für die Wohnung. Du benötigst auch Geld zum Leben.
Budget für Lebenshaltungskosten
Budget für Anschaffungen und Reparaturen
Budget für Leben und Freizeit
Kino, Essen gehen, Parties und Hobbies sollten mir eingeplant werden.
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2. Was braucht man zu Beginn
2.1 Checkliste zur Einrichtung der ersten eigenen Wohnung
Ersteinrichtung
Grundlegende Einrichtungsgegenstände
Gebrauchsgegenstände
Artikel für den regelmäßigen Bedarf
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2.2 Passende Produkte
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3. Tipps aus der Praxis
3.1 Nicht jeder Vermieter ist fair
Im Umgang mit unfairen Vermietern ist es entscheidend, deine Rechte als Mieter zu kennen und einzufordern. Häufig nutzen solche Vermieter die Unwissenheit ihrer Mieter aus, um unzulässige Forderungen zu stellen oder notwendige Reparaturen zu verzögern. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es um ungerechtfertigte Nebenkostenabrechnungen, ungültige Mietvertragsklauseln oder Einschränkungen deiner Wohnrechte geht. Es ist wichtig, sich gegen solche Praktiken zu wehren, notfalls auch mit rechtlicher Unterstützung, um ein faires und respektvolles Mietverhältnis sicherzustellen.
Wohnungsübergabe
Nimm eine Person mit Erfahrung mit. Zwei Personen sehen mehr als eine. Halte Schäden in der Wohnung im Übergabeprotokoll fest und mache Bilder.
Praxis!
Lass dich nicht drängeln. Frage dich selbst, ob du dich bei Auszug in ein paar Jahren noch an die Absprachen zu den Schäden erinnern kannst. Riskiere nicht, dass der Vermieter etwaige Absprachen eventuell vergessen hat. Bestehe in jedem Fall auf ein Übergabeprotokoll.
Mietkaution
Lass Dir hierzu eine unterschriebene Quittung geben und hebe diese sicher auf.
Praxis!
Lass dich niemals von der augenscheinlichen Freundlichkeit eines Vermieters täuschen. Bitte freundlich um eine schriftliche, verbindliche Zusage der genannten Punkte und relevanter Absprachen, um dir die Rückgabe der Mietkaution bei Auszug zu erleichtern.
Nebenkosten
Hinterfrage die Nebenkosten und achte darauf, dass sie angemessen sind. Zu gering angesetzte Nebenkosten können zwar die Warmmiete scheinbar senken, aber sie können auch zu hohen Nachzahlungen führen.
Praxis!
Ein gern genutzter Trick mancher Vermieter ist es, die Nebenkosten zu gering anzusetzen, um die Miete geringer erscheinen zu lassen. Du trägst das Risiko und vor Allem die Kosten. Hinweis: Vermieter müssen die Nebenkostenvorauszahlungen zunächst versteuern. Niedrigere Nebenkostenvorauszahlungen senken folglich zunächst die Steuerlast.
4. Rechte und Pflichten von Mieter und Vermieter
Als Mieter trittst du in ein rechtlich geregeltes Verhältnis ein, das sowohl Rechte als auch Pflichten beinhaltet. Einerseits hast du das Recht auf einen bewohnbaren, sicheren und ungestörten Wohnraum, andererseits trägst du auch Verantwortung für dessen sachgerechte Nutzung und Instandhaltung. Es ist wichtig, sich dieser Balance bewusst zu sein, um ein harmonisches Mietverhältnis zu gewährleisten und mögliche Konflikte zu vermeiden. In diesem Kontext ist es unerlässlich, sowohl deine eigenen Rechte zu kennen, als auch die Pflichten zu verstehen und einzuhalten, die sich aus deinem Mietvertrag und dem Mietrecht ergeben.
4.1 Rechte als Mieter
Um mehr über deine Rechte als Mieter zu erfahren, empfehle ich dir, diesen Artikel zu lesen. Er bietet wichtige Informationen und praktische Ratschläge, die dir helfen, deine Rechte zu verstehen und zu nutzen.
4.2 Pflichten als Mieter
Für ein tieferes Verständnis deiner Pflichten als Mieter, schau dir diesen Artikel an. Er bietet detaillierte Informationen und nützliche Tipps zu diesem Thema.
4.3 Rechte des Vermieters
Die Rechte des Vermieters an der Wohnung als seinem Eigentum.
5. Wohnung finden - Was ist wichtig
5.1 Finanzielle Stabilität gibt Dir Freiheit
Bonität ist der Schlüssel
Viele Vermieter möchten vorab Informationen über deine finanzielle Situation.
Vermeide Kredite, Ratenkäufe und "Buy-now-pay-later"
Ein Kredit sollte zunächst vermieden werden. Er vermindert deine Bonität, ist in der Schufa-Auskunft sichtbar und kostet dich letztlich nur mehr Geld.
Kleinere Wohnung, geringere Kosten
Raum nutzen bei begrenztem Platz: Denke vertikal und nutze Regalsysteme.
Lage der Wohnung senkt indirekte Kosten
Ist die Wohnung gut gelegen, besonders in Bezug auf Arbeit oder Studium? Wie sieht es aus mit den Anbindungen an den ÖPNV? Gibt es Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe?
Gebrauchte Möbel
Oft findet man qualitativ hochwertige Möbel zu einem Bruchteil des Preises.
Wohngemeinschaft (WG) zur Kostenreduktion
Eine WG kann dir helfen, neue Kontakte zu knüpfen und die Kosten zu teilen, aber sie ist nicht für jeden geeignet. Hast du genug Privatsphäre für dich und verstehst du dich mit deinen Mitbewohnern?
5.2 Der Weg zur eigenen Wohnung
Checkliste häufig verlangter Dokumente
Gehaltsnachweise
Für den Nachweis eines regelmäßigen Einkommens kann man die Gehaltsnachweise der letzten drei Monate vorlegen. Selbstständige sollten den Einkommenssteuerbescheid des vergangenen Jahres oder eine Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) vorweisen.
Einkommensnachweise / Arbeitsvertrag
Hier sollten die Einkommensnachweise der letzten 3 Monate ausreichend sein.
Eine Kopie des aktuellen Arbeitsvertrags ist ersatzweise vorzeigbar, wenn noch keine Einkommensnachweise auf Grund einer neu angetretenen Beschäfitigung vorliegen. Bei befristeten Arbeitsverträgen sollte zusätzlich die Vertragslaufzeit benannt werden.
Mieterselbstauskunft
Zusammenfassendes Dokument mit Erklärungen, welches kostenlos und an keine feste Form gebunden ist.
SCHUFA-Auskunft
Mieterbescheinigung
Eine Bescheinigung des letzten Vermieters, falls vorhanden.
Einkommensnachweise / Arbeitsvertrag
Mietbürgschaft
Wenn dein eigenes Einkommen nicht ausreicht, können deine Eltern oder andere Personen für dich bürgen.
WBS - Wohnberechtigungsschein
Nur erforderlich bei sozial gefördertem Wohnraum.
5.3 Worauf achten Vermieter
Finanzielle Zuverlässigkeit
Solvenz
Für den Vermieter ist es wichtig zu wissen, dass du in der Lage bist, die Miete pünktlich zu zahlen und finanziell stabil bist.
Persönliche Eignung
Vermieter schätzen Mieter, die verantwortungsbewusst sind, die Wohnung pflegen und ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn pflegen.
5.4 Versicherungen für die eigene Wohnung
Nützliche Absicherungen für Mieter
Hausratversicherung
Schützt deine Möbel, Elektrogeräte und andere Wertgegenstände in deiner Wohnung. Sie ist keine Pflichtversicherung, aber empfehlenswert.
Haftpflicht (Privat-Haftpflicht)
Deckt Schäden ab, die du anderen zufügst, sei es in deiner Wohnung oder im Alltag. Du hast die Einbauküche übernommen und dir fällt etwas auf das Ceran-Feld? Im Badezimmer fällt ist Dir etwas den Waschtisch gefallen? Schäden, die von dir zu ersetzen sind. Sie ist keine Pflichtversicherung, aber empfehlenswert.
Hinweis!